Montag, 20. Juni 2011

Geheimnisvolle Periode

Die Periode der Frau, die bekanntlich einmal im Monat in der Regelblutung sichtbar wird, hat schon immer Nährboden für Geschichten und Gerüchte geliefert. Fast kein anderes natürliches Phänomen des menschlichen Körpers wurde so lange abgewertet und mit Verderben assoziiert.

Vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit galt die Menstruation der Frau als Hinweis der Unreinheit. In der Regel bezog man diese Unreinheit auf Frau und Blut. Diese Überzeugung ging sogar so weit, dass die Frau als Vermittlerin böser Energie verstanden wurde. So durfte eine menstruierende Frau lange Zeit kein Obst oder Gemüse reinigen, denn man argwöhnte, dass dieses verfaulen könnte.
Aus einem ähnlichen Grund wurden die Frauen auch bei der Bier-und Weinherstellung ausgeschlossen, denn man war der Meinung, dass das Getränk sonst zu sauer werden würde. Dies war aber noch längst nicht alles. Auch das Blut wurde als befleckt aufgefasst und es wurde jedem geraten, nicht mit diesem in Kontakt zu kommen, da man sonst ernsthafte Nachwirkungen für die Gesundheit befürchten müsse. Demnach ist es nicht weiter erstaunlich, dass jedem Mann aus moralischen Gründen der Sex verboten war, wenn seine Frau an der Periode litt. Das Ganze ging sogar so weit, dass man einer Frau abriet, sich eine Dauerwelle machen zu lassen, da diese ohnehin nich lange halten werde .
Eines ist sicher: Wenn es um die Erfindung von Mythen geht, ist der menschlichen Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Trotz allem sind die Märchen weit in der Gesellschaft verbreitet und findet auch heute noch Anhänger, auch in wirtschaftlich hochentwickelten Ländern. So ist es in Japan die Regel, dass die Frauen einen Handschuh tragen, wenn sie sich einen Tampon einführen wollen, damit sie nicht mit dem unsauberen Blut in Kontakt kommen. Das gleiche gilt für Frauen in Amerika. In den USA ist der Tampon mit Einführhilfe weit verbreitet, weil diese Art gewährleistet, dass man nicht mit dem Blut in Berührung kommt.

Die reine Wissenschaft bewertet all die Geschichten als reinen Aberglauben, der nicht zu belegen ist. Sie sind erdichtet worden, weil der Mensch immer Erklärungen für Phänomene in der Natur sucht, die er nicht erklären kann. Diese Erklärungsversuche verändern sich mit der Zeit, da sich das Wissen der Menschen immer mehr verändert.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen